Hausverwaltung in Nürtingen
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Nürtingen ist eine Stadt in Baden-Württemberg, im Südosten der Region Stuttgart etwa 19 km von Stuttgart entfernt. Sie ist nach Esslingen am Neckar und Filderstadt die drittgrößte Stadt des Landkreises Esslingen und ein Mittelzentrum innerhalb des Oberzentrums Stuttgart. Bezogen auf die Fläche ist Nürtingen mit knapp 47 km² die größte Stadt des Landkreises. Seit 1. Februar 1962 ist Nürtingen Große Kreisstadt. Mit den Gemeinden Frickenhausen, Großbettlingen, Oberboihingen, Unterensingen und Wolfschlugen hat die Stadt Nürtingen eine Verwaltungsgemeinschaft vereinbart.
Nürtingen liegt am Vorland der mittleren Schwäbischen Alb. Die Altstadt liegt auf einem ehemaligen Umlaufberg des Neckars, der von Neckartailfingen kommend im Südwesten das Stadtgebiet betritt, östlich des Stadtteils Neckarhausen vorbeifließt, dann die Kernstadt westlich streift und schließlich durch Zizishausen in Richtung Nordosten zwischen Unterensingen und Oberboihingen das Nürtinger Stadtgebiet wieder verlässt. Zwischen Oberensingen und Zizishausen mündet die Aich, ein linker Nebenfluss des Neckars, ein.
Wie zahlreiche archäologische Funde zeigen, war die Gegend des heutigen Nürtingen bereits von den Kelten besiedelt. Während der Römerzeit befand sich auf dem Gebiet unter anderem ein römischer Gutshof Villa Rustica[4] und eine römische Sigillata-Töpferei (um 200 n. Chr.).
Nürtingen 1683, Forstlagerbuch von Andreas Kieser
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Nürtingen in einer Urkunde König Heinrichs III. vom 7. September 1046 „Niuritingin“. Darin ist ein „curtis nomine Nivritingin“ erwähnt, ein Gut namens „Nivritingin“ („Niuwirtingin“). Im September 1284 verkaufte Berthold von Neuffen seinen Besitz „in villa Niwirtingen““ an das Kloster Salem. Um 1335 erhielt Nürtingen die Stadtrechte und war zur Stadt ausgebaut. Der hier geschlossene Nürtinger Vertrag teilte Württemberg 1442 für 50 Jahre in eine Stuttgarter und eine Uracher Grafschaft. 1634 wurde Nürtingen im Dreißigjährigen Krieg erobert und stark verwüstet. Der anschließenden Pest fiel die Hälfte der Einwohner zum Opfer. Einige Gemeinden im Umkreis verloren in dieser Zeit nahezu ihre gesamte Bevölkerung.
1750 wurde die Stadt durch einen verheerenden Brand weitestgehend zerstört. Der Landbaumeister Johann Adam Groß der Ältere, baute die Stadt wieder auf. Dabei entstand im Wesentlichen das heutige Bild der Altstadt. Groß legte mitten durch das Stadtgebiet ein Achsenkreuz, führte eine Straße vom Rathaus (Neubau von 1808) zum Spital und stellte auch die Verbindung zum Kirchplatz her. Der alte Stadtkern ist in einigen Teilen bis heute erhalten geblieben. Das Nürtinger Schloss diente vom 15. bis zum 17. Jahrhundert den Witwen der Württemberger Fürsten als Alterssitz. In den Jahren von 1770 bis 1773 wurde es abgerissen. Heute erinnert nur noch der Name Schlossberg daran, dass neben der Stadtkirche St. Laurentius einst ein Stadtschloss stand.
Die erste Realschule Württembergs wurde im Jahre 1783 in Nürtingen gegründet.
Anfang des 19. Jahrhunderts wurde das Amt Nürtingen zum Oberamt erhoben. Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Nürtingen zu einer Industriestadt. Zunächst war die Textilindustrie vorherrschend, was sich später in Richtung Metall verarbeitende Industrie veränderte. Nürtingen war lange Zeit als „Stadt der grauen Dächer“ bekannt, denn von 1872 bis 1975 wurde in Nürtingen Zement hergestellt. Seit 1900 waren die „Portlandzementwerke Heidelberg“ Besitzer des Nürtinger Zementwerks. Die im Juni 1900 für den Personenverkehr zwischen Nürtingen und Neuffen eröffnete „Tälesbahn“ wurde ab dem 21. Juni auch zum Güterverkehr genutzt, um den Kalkstein für den Zement vom Steinbruch „Hörnle“ ins Werk zu transportieren.
Durch das Gesetz über die Landeseinteilung wurde 1938 aus dem Oberamt Nürtingen und dem Oberamt Kirchheim unter Teck der neue Landkreis Nürtingen gebildet.
In der Zeit des Nationalsozialismus gab es im Bereich des heutigen Stadtgebiets um die siebzehn Zwangsarbeitslager bzw. Zwangsarbeiterunterkünfte mit „Ostarbeitern“, Kriegsgefangenen und „Fremdarbeitern“, die in den örtlichen Firmen, beispielsweise der Maschinenfabrik Gebr. Heller arbeiten mussten. Am heutigen Standort der Realschulen lag das Mühlwiesenlager mit „Ostarbeitern“. Von bis jetzt elf namentlich bekannten Opfern der „Euthanasie“-Morde weiß man, dass sie in Grafeneck oder Hadamar ermordet wurden. Die NSDAP-Kreisleitung der damaligen Oberamts- bzw. Kreisstadt Nürtingen sorgte dafür, dass sämtliche jüdischen Schüler bzw. solche, die als „Halbjuden“ galten, noch vor dem reichsweiten Ausschluss die Schulen verließen. In Nachbarkreisen wie Reutlingen war dies nicht der Fall. Weiter veranlasste sie, dass sämtliche in sogenannter „Mischehe“ lebenden, von ihr als „Juden“ angesehenen Männer verhältnismäßig früh in Konzentrationslager transportiert und dort umgebracht wurden. Die letzte Jüdin der Stadt wurde am 15. Oktober 1941 ins Ghetto Haag in Haigerloch deportiert. Ein in Nürtingen geborenes Sinti-Kind, Anton Köhler, wurde mit den meisten seiner Geschwister vom katholischen Waisenheim St. Josefspflege in Mulfingen nach Auschwitz-Birkenau verbracht und ermordet, nachdem seine Eltern bereits ermordet worden waren.
Nach dem Zweiten Weltkrieg musste Nürtingen, das nicht zerstört worden war, über 6.500 Heimatvertriebene aufnehmen, die vor allem aus der Tschechoslowakei stammten (Deutschböhmen, Deutschmährer, damals Sudetendeutsche genannt). Im Kreis Nürtingen waren 59,6 Prozent der „Heimatvertriebenen“ dieser Gruppe zuzurechnen. Dem Kreis Nürtingen waren von der Militärregierung an die 28.000 Flüchtlinge zugewiesen worden. Bis März 1946 trafen Einzelfamilien und Hunderte Einzelpersonen ein. Ab März 1946 kamen immer wieder Sammeltransporte am Bahnhof an. 1948 stellten die Heimatvertriebenen in Nürtingen ein Viertel der Bevölkerung.
1960 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt Nürtingen die Grenze von 20.000. Daraufhin stellte die Stadtverwaltung den Antrag auf Erhebung zur Großen Kreisstadt, was die Landesregierung von Baden-Württemberg dann mit Wirkung vom 1. Februar 1962 beschloss.
In den Landtagswahlen vom 28. April 1968 fiel die Stadt auf, da 12,65 % der Wähler für die NPD votiert hatten.
Bei der Kreisreform zum 1. Januar 1973 verlor Nürtingen seine Funktion als Kreisstadt, da der bisherige Landkreis Nürtingen aufgelöst und sein Gebiet dem vergrößerten Landkreis Esslingen zugeordnet wurde.
1989 fanden in Nürtingen die Heimattage Baden-Württemberg statt.